26. Märchen aus der Kindheit

Eines Abends, da saß ich nichtsahnend vorm TV und schaute mir die allseits beliebte Sendung des Herrn Jauch an. Manche Antworten wußte ich, andere nicht, wie das halt so ist. Dann wurde es spannend, die Kandidatin hatte es bis zur Millionenfrage geschafft! Sie musste eine, man glaubt es kaum, Märchenfrage beantworten! Fragt man heute jemanden nach Märchen, sagen die Leute, klar kenne ich, das war doch der-und-der und der hat  die Prinzessin bekommen. (Oder so) Aber erinnern wir uns an die Details? Kennen wir die Geschichten wirklich noch? Wie unterschiedlich wirken Märchen auf Kinder und auf Erwachsene? Kinder haben ein ganz anderes Empfinden von grausam, wenn es das Böse trifft, dann ist es in Ordnung! Wie ging es uns früher, als wir dieses dicke Buch in der Hand hielten und uns mit den Erzählungen treiben ließen?

Neulich habe ich mir die Zeit genommen, mein altes, grünes, zerfleddertes Märchenbuch hervorzukramen, ich habe tatsächlich nur noch eins, und mir die Geschichten einzuverleiben. Erstaunlich, was diese Geschichten in mir hervorgeholt haben! Manche fand ich langweilig, andere gut, wieder andere fand ich wunderlich, wie man sich so einen Quatsch ausdenken kann! Aber genauso habe ich auch als Kind empfunden - manche Märchen ließt man immer und immer wieder, andere werden überblättert.

Eine genau so große Rollen spielen natürlich die Illustrationen zu den Erzählungen! Das Rumpelstilzchen war gemein, die Kleider vom Aschenputtel so unglaublich schön (diese Prägung nehmen viele Mädchen mit bis zur eigenen Hochzeit!), des König neue Kleider waren gar nicht da (oder doch, nur die Dummen können sie nicht sehen!).Aus meiner jetzigen Sicht als Illustratorin habe ich mir ganz genau angeschaut, wie früher gezeichnet wurde, welche Details besonders beliebt waren, wo die Illustrationen platziert wurden. 

Aber viel lustiger war die Reise in die Vergangenheit, Bilder, die ich schon längst vergessen hatte, waren plötzlich wieder da und mit ihnen die Gefühle (mein Mann sich musste so manches Märchen + Zeichnung ansehen, weil ich diese Gefühl einfach teilen wollte!). So manche Vorliebe erklärte sich, als ich wieder in diesem alten, grünen, zerfledderten Märchenbuch herumblätterte. 

 

 

Auf die Idee gebracht von einer Quiz-Sendung hat sich die Reise in die Vergangenheit absolut gelohnt! Obwohl ich zugeben muss, dass es natürlich nicht mehr dasselbe ist, die Geschichten sind dieselben, aber die Wirkung ist ganz anders. Ich bin erwachsen geworden, habe Verpflichtungen, die ich als Kind nicht hatte, habe eine eigene Meinung und eigene Ansichten, die möglicherweise mit der Märchenwelt kollidieren. Dennoch sehe ich  Märchen und ihre Welt in einem unschuldigen Licht, das meine Kinderwelt hell erleuchtet hat! 

 


25. Was ist aus Nr. 9 geworden?

 

In Blogbeitrag Nr. 9 hatte ich Euch ein damals neu erworbenes Notizbuch vorgestellt. Dieses Büchlein mit dem dicken Papier, dem silberfarbenen Umschlag und dem Lederband, mit dem man es zuwickeln konnte. Ich hatte es auf dem Flohmarkt gefunden und mich wie Bolle drauf gefreut, es zu füllen! Ich hatte mich so sehr auf diesen Prozess, die Entstehung und die Entwicklung gefreut! Das muss so ungefähr im Herbst 2017 gewesen sein. 

 

Danach lag das Buch erstmal in der Schublade. Es lag da und wurde nicht genutzt, es hatte keine Bestimmung, wie ein Samen im Boden, der noch kein Wasser bekommt, aber die Zeit für dieses Buch würde kommen! 

 

Im September 2018 habe ich es zur Hand genommen und endlich war es soweit! Ich hatte viele Bilder mit Acryl auf Leinwand gemalt, viele Aquarelle auf Papier, die schön in einem Bilderrahmen drapiert waren, aber jetzt stand mir der Sinn nach einem Skizzenbuch! Und dieses silberfarbene Buch sollte von nun an meinen Weg begleiten, wo immer ich war, wollte ich dieses Buch und einen Stift zur Hand haben, um das festzuhalten, was ich sah oder was mich gerade bewegte. Ich hatte mich für eine einfach und gut handhabbare Variante entschieden, einen schwarzen und einen roten Stift, mehr nicht. Weil ich natürlich nicht wissen kann, wie lange mich dieses Skizzenbuch begleitet habe ich gleich auf der ersten Seite groß „September 2018“ gemalt. 

Mein Plan mit den zwei Stiften ging anfangs auch noch gut, aber dann kam, was kommen musste, die Kreativität brach sich Bahn! Ich warf die Reihenfolge der Seiten völlig über den Haufen, ich fand auf einmal, dass meine alten Aufkleber und Poesiealbumbildchen eingeklebt werden mussten und ich entdeckte Berber van Gorp für mich und damit das Artjournaling. 

Nun ist Artjournaling etwas, das ich seit meiner frühesten Kindheit mache: malen, schreiben, kleben, alles was irgendwie eine Bedeutung für mich hatte, wurde festgehalten, nur das es damals meine „prutsboekjes“ waren und es den Begriff „Artjournaling“ noch nicht gab. Sie war unausweichlich, diese kreative Explosion, die darauf folgte! In meinem silberfarbenen Skizzenbuch wuchs auf jeder Seite, die ich mir aufschlug eines neues Bild mit Schriftzug oder Baumblättern oder Glitzerherzchen oder, oder, oder. Weggewischt war die Idee, der simplen und einfachen Version mit zwei Stiften. Im Gegenteil, die ursprünglichen Zeichnungen und Skizzen, gemalt mit dem schwarzen Fineliner und evtl mit dem rote Stift verziert wurde nochmal richtig bearbeitet! Wann immer eine Seite nach einer Ergänzung rief, ich bappte sie mit hinein. Nichts blieb so wie es war. 

 

Und so ist es bis jetzt! Das Buch ist um einiges dicker geworden und von außen kann man nicht erkennen, welche Seiten bereits voll sind und welche noch leer. Aber immer, wenn mir danach ist, kreativ etwas festzuhalten, dann greife ich mir das Buch, schlage eine beliebige Seite auf und leg los! Das ist so befreiend, der Druck kann entweichen und danach lege ich es einfach wieder beiseite.

Dieses kleine Buch vom Flohmarkt begleitet mich nun schon solange und ich bin noch nicht fertig, es ist noch nicht voll. Ich bin gespannt, was noch alles seinen Weg dort hinein finden wird. Und was es mit mir macht, wenn ich es mal wieder durchblättere, denn das mache ich zwischendurch. Ab und an vergesse ich, oder geht im Alltagstrubel unter, was schon alles Schönes in diesem Buch festgehalten wurde, und dann blättere ich es durch und freue mich über die wiederkehrenden Emotionen oder über die neuen Ideen, die dabei entstehen.

 

 

Die Vorfreude auf dieses kleine Buch mit seinem silberfarbenen Umschlag hat sich gelohnt und unser gemeinsamer Weg geht weiter. Ich bin gespannt, welches das letzte Datum sind wird, welches ich eintragen werde.

 


19. Weniger ist mehr

Obwohl diese Redensart schon ein paar Jahr auf dem Buckel hat konnte ich sie vor einigen Jahren für mich neu entdecken!

Wir haben uns vor damals eine richtig schöne Urlaubsreise gegönnt: eine Woche Safari in Kenia mit anschließendem Badeurlaub auf Sansibar.Es wurden getrennte Gepäckstücke vorgeschrieben: für die Safari eine Tasche mit maximal 10 kg Inhalt, für den zweite Teil einen normalen Koffer.

Und ich sage Euch, mit nur 10 kg auszukommen ist herrlich! Es erleichtert einen ungemein diesen Streß des Oh-Gott-was-zieh-ich-bloß-an? Nein, wenn du nur wenig dabei hast, kannst du nicht wählen. Dann wird abends nach dem Duschen zum Abendessen halt noch einmal dasselbe angezogen wie gestern. Und wenn es morgens auf die Pirsch geht, ja dann wird halt nochmal das völlig verstaubte T-Shirt von gestern angezogen! Na und? Man staubt doch eh wieder komplett zu! 

Es war ein so befreiendes Gefühl, dass der Fokus nicht mehr auf den Äußerlichkeiten lag, nicht mehr liegen konnte! Es hat schlichtweg niemanden interessiert, es ging allen anderen auf dieser Safari genauso! 

Nur aus des Reihen der anderen Truppe (wir waren auf alte Mini-Busse aufgeteilt) gab es mißmutige Töne. Eine Dame murrte, dass die Fenster doch bitte geschlossen bleiben sollten während der Fahrt. In dieser Hitze hat man natürlich die Fenster offen gelassen! Ihre Begründung lautete - und wir haben uns ausgeschüttet vor Lachen!- sonst werden meine weißen Kleider dreckig! Wir haben uns gewundert, da nimmt jemand weiße Kleidung mit auf eine Safari? Und wir reden hier nicht über Stukenbrock sondern wirklich über Kenia. Das Ende dieser Diskussion kann man sich denken, die Fenster blieben offen!

 

Nach dieser ersten Woche in Kenia wurden wir für den zweiten Urlaubsabschnitt nach Sansibar gebracht. Dort angekommen erhielten wir unsere „Strandkoffer“. Und da ich mich nach dieser einen Woche schon so an so wenig gewöhnt hatte, war mein erster Gedanke, als ich dieser Koffer, der nur mit sommerlichen Strandsachen gefüllt war, öffnete: 

 

Man sind das viele Sachen und was soll ich damit?

Ich hatte in den vergangenen Tagen keinen Entscheidungsstress, keine Panik „was können andere über mich denken“, genug um glücklich zu sein, die Bedeutung der Sachen rückte komplett in den Hintergrund! Ich war mit meinem Strandkoffer völlig überfordert! 

Dieses Prinzip „weniger ist mehr“ wollte ich gern mit nach Hause nehmen. Dort wo ein rappelvoller Kleiderschrank wartet. Und leider ist das schwieriger als gedacht: 

  1. Nichts oder nur sehr wenig Neues zu kaufen, denn nicht das Haben, sondern das Kauferlebnis selbst macht glücklich, wenn auch  nur für den Moment.
  2. Ausmisten, was nicht mehr gebraucht wird. Was habe ich ein Jahr lang nicht mehr in der Hand gehabt? Die Sachen ziehe ich noch einmal an, wenn das Gefühl noch gut ist, dann bleiben sie, aber wenn nicht, dann dürfen sie gehen.

 

 

Wir sind jetzt ein paar Jahre weiter. Mir ist immer diese Erinnerung an das  gute Gefühl des Prinzips „weniger-ist-mehr“ geblieben. Der Kleiderschrank ist nicht mehr rappelvoll. Und auch im Alltag versuche ich nicht von allem mehr haben zu wollen, sondern ganz genau hinzusehen und zu fühlen, was brauche ich wirklich?  Und gerade im Urlaub nehme ich nur noch einen kleinen Koffer mit, für den ich mir ganz genau überlege, was hineinsoll, damit die schönste Zeit des Jahres noch entspannter wird! 

 


18. Verschenken gibt soviel

Vor ein paar Tagen habe ich eine „Verschenken“-Aktion gestartet und ich konnte für mich daraus so viel erkennen und lernen, es war eine tolle Erfahrung!  

Ich bin jahrelang aktiv unterwegs auf Kunsthandwerkermärkten gewesen und habe meine Bilder in Ausstellungen gezeigt. Die Restbestände daraus lagerten nun seit dem Umzug vor 1,5 Jahren ordentlich verpackt in Kisten oben auf dem Dachboden, der ganz nebenbei erwähnt gerade ausgebaut wird und zwar zu meinem eigenen Atelier! (Freu!)

Zu einem gewissen Zeitpunkt habe ich entschieden, dass sich mein kreativer Schwerpunkt ändert (In Richtung Illustratorin & Kreativcoach)und somit waren die Restbestände über. Viel zu schade zum entsorgen, zu viel um in der Familie unter zu bringen, also was tun? Verschenken! 

Der Gedanke war, dass jeder, dem etwas gefiel, sich das nehmen dürfte, wer sich dabei nicht gut fühlen würde, dürfte einen kleinen Obolus in den Briefkasten werfen. Vorweg, es hat tatsächlich eine Dame „geschimpft“, auf eine liebevolle Art, dass man das doch nicht verschenken könnte, das könne sie so nicht annehmen, also Lösung Briefkasten! 

Nun muss ich aber gestehen, dass ich mir schon im Vorfeld so viele

Gedanken gemacht hatte! Was, wenn keiner kommt? Was, wenn ich Ärger bekomme wegen Corona? Was, wenn die Nachbarn sich beschweren?  Nichts von alledem ist eingetroffen! Im Gegenteil!

 

Durch diese Aktion, der Tisch stand direkt an der Hofeinfahrt, gut zugänglich und einsehbar, habe ich so viele nette Kontakte gehabt! Ich hatte quasi die ganze Siedlung zu Besuch und ich habe so nette Gespräche geführt! Die Leute haben sich gefreut, dass in dieser Zeit jemand so  etwas Nettes macht! Und ich habe mich gefreut, wenn jemand etwas besonders toll fand, oder auch die Nachfrage da war - sind die Bilder mit den Elefanten noch da? Habe ich mehrfach gehört! 

Dadurch, dass ich es auf fb öffentlich gemacht habe, habe ich auch komisches Volk angezogen. Welche, die gierig waren und soviel wie möglich abgegrast haben - das hat mich geärgert, denn das war nicht Sinn der Sache! (Und wenn an der Staffelei ein Zettel hängt auf dem steht „bitte Staffelei nicht mitnehmen“ ist es nur höflich sich daran zu halten…)Aber das war wirklich nur ganz vereinzelt! 

Nur durch Zufall hatte ich den Termin so gewählt, dass er kurz vor Muttertag lag, das wurde natürlich dankend angenommen! Ich hab soviel nette Leute kennengelernt, so viel herzliches feedback erhalten und ich weiß, dass meine Sachen jetzt einen schönen Platz haben! Der kleine Obolus im Briefkasten war dann auch noch eine angenehme Überraschung! 

Alles in allem war das eine gelungene Aktion! Ich habe oben im Atelier den Platz, die Klarheit, die ich für meinen jetzigen Weg brauche, ich konnte anderes etwas Gutes tun und habe soviel dafür zurück bekommen! 

 

 

Vielen Dank an alle, die da waren! 


17. Wie niiieeedlich!

Oh wat leuk! Lekker gezellig! Pak er een wijntje bij! Ja, ihr seht, es geht heute um die niedliche holländische Sprache. Ich selbst bin damit aufgewachsen, denn mein Vater ist Holländer und die Mama aus Bielefeld. Somit waren für mich immer beide Sprachen selbstverständlich. Aber für alle anderen eben nicht! Jeder, aber auch wirklich jeder sagt, oh wie niedlich das klingt! Und dann geht es los: Sag mal was auf Holländisch! Was heißt den XY/ABC/…? Vorzugsweise wird nach Arschloch gefragt!

Und wenn ich mit meinen Eltern oder meinem Bruder  telefoniere, wird gekichert und geplappert, denn wir sprechen ausschließlich Holländisch miteinander. 

Aber den Spieß drehe ich genauso gern auch mal um. Finde ich irgendwo einen holländischen Text, dann halte ich diesen jemandem vor und sage, los ließ mal vor! Dann könnte ich mich wegschmeißen vor lachen! Das ist dann für mich so drollig, weil falsch im niedlichen Sinne! Hach, herrlich! Meistens machen die Nicht-Holländisch.Sprachler aber nicht mit. Vielleicht habe ich  mich schon zu oft kaputt gelacht. Da ich in Deutschland aufgewachsen bin hat meine holländische Prägung so manchen Verdrehen mit sich gebracht. Achtung, Info: „oe“ wird im Holländischen wie „uh“ im Deutschen gesprochen. Und wir in Westfalen können nicht ohne Pudding. Somit war Dr. Oetker für mich immer „Dr. Uhtker“! Das gab vielleicht Diskussionen mit meiner Mama! Mist, da hatte sie wohl Recht! 

Aber ja, es ist schon so, dass der Holländer gern verniedlicht. Dann wird einfach ein „(t)je“ an das Wort geklebt und fertig! Ein Stück Käse wird zum „blokje kaas“ oder „een kaasje“, schönes Wetter wird zu „lekker weertje“ und ein Regenschauer zu „wat ein buitje“! 

Und nicht zu vergessen die Holländischen Kochkünste! Pommes mit Zwiebeln, Mayo und Ketchup heißen „patatje oorlog“ (=Pommes Krieg) und es geht nichts ohne „kroketjes en frikandellen“, alles leckere Fleischgerichte! Nach dem "smullen" wird all das wird wieder abgestrampelt auf dem fiets mit dem man "ein lecker rondje gaat rijden", een paar "bloemetjes" in das "mandje" vorne vor en dann lecker van dat heerlijk weertje genieten!

 

Alles klar soweit? ;-)

 

Groetjes 

 

Sandra 


16. Los, einmal schmeißen!

Endlich sind wir in diesem wunderbaren Urlaubsparadies angekommen! Es war eine lange Anreise, es ab ein wildes Tohuwabohu durch fehlende Informationen, aber das war alles komplett vergessen bei diesem paradiesischen Anblick! Morgens haben wir exotisch gefrühstückt und uns danach für den Strand fertig gemacht. Ist noch ein schöner Platz für uns frei? Entspann dich, Hase, sagt Mats zu mir, und er hat Recht. Da es überall schön ist, ist es egal wo wir und hinbegeben auch schön! 

Und dann geht es endlich ab ins Wasser! Ui, das ist aber warm! Ja, klar, hier ist es immer warm! Erst gehen wir, dann schwimmen wir weiter. Herrlich! Ich mache mich gerade wie ein Brett und lasse mich treiben. (Warum kommt mir jetzt der Gedanke an Heidi Klums Stimme in GNTM, als sie sagt, „Köööörperspaaaaaanuuuuun!“?!)

Und dann kommt mir ganz plötzlich eine Erinnerung! Wo war das noch mal mit dem Schmeißen? War das der Urlaub in Portugal? Grübel, grübel. Ach, auch egal! Ich erzähl Mats von dieser Erinnerung und seine Augen leuchten! „Komm ich schmeiß Dich!“ ruft er begeistert! Wie ging das noch mal? Den Fuß in seine zusammengefalteten Hände, wie bei einer Räuberleiter, und dann mit Schwung hoch? Ähm, mit Schwung? 

In so einem Moment entscheidet man sich, wieviel Kind noch in einem steckt! Lass ich mich schmeißen, hier im Wasser, wo alle mich sehen können, oder bin ich zu alt, zu schwer, zu was-weiß-ich und sieht das vielleicht doof aus? Aaaaah! Der Kopf denkt viel zu viel! 

„Nein,“ sagt Mats, „ich tauche unter, gehe in die Hocke, du stellst deine Füße auf meine Schultern, und dann komme ich mit Schmackes hoch und du springst!“ Oh, Himmel, nein! Zu alt, zu schwer, zu was-weiß-ich und sieht das doof aus! Nicht schmeißen, ich soll grazil auf seinen Schultern stehend springen! Aaaaah! 

 

 

Zu viel was-weiß-ich hat gewonnen…heute wird noch nicht gesprungen. Aber bestimmt morgen! Dann bin ich bestimmt viel jünger und leichter und „was-weiß-ichs“ werden gestrichen! Wir haben noch Zeit, wir sind ja gerade erst gekommen. Oder übermorgen…


15. Entladung beim Kreativsein

Das Kreativsein als Ventil. Für manch einen, der mit Malen oder Schreiben oder Collagen kleben oder, oder, oder so gar nichts am Hut hat, klingt das erstmal befremdlich. Viele brauchen den Sport als Ventil. Ein Ventil dient als Druckausgleich. Irgendwo herrscht also ein Ungleichgewicht, meistens zu viel Druck. Für die meisten ist es logisch beim Sport auch Druck abzubauen, denn beim Sport verbraucht man Energie. 

Ja, Sport mache ich wohl auch, aber mehr als Pflichtübung und damit ich sagen kann, ja, Sport mache ich wohl auch. Aber nicht aus Leidenschaft! 

Es ist noch gar nicht so lange her, da erfuhr ich wie viele Emotionen ich über die Jahre angestaut hatte. Ich hatte immer gut funktioniert, war mir meiner Pflichten bewusst gewesen und habe brav alles erfüllt. Und dann kam eine ganz neue Situation, und plötzlich musste ich mich selbst aushalten.  Ich war nicht einsam, aber für eine gewisse Zeit allein. Und ich habe eine neue Umgebung kennengelernt mit neuen Menschen, die mir sehr gut taten, die mir einen neuen Blick auf meine eigene Welt gaben. Und dann war ich wieder mit mir allein und musste mich wieder selbst aushalten. Mich und alle meine Gefühle und Emotionen, die ich in mir trug. Die ich aber jahrelang, ja, schon zum Teil unterdrückt hatte! Ich will nicht sagen, dass ich gar keine Emos rauslassen konnte, aber in dem Moment überkam mich eine Welle. Eine Riesenwelle, die über mich herschwappte und in der ich drohte unterzugehen. 

Zum Glück hatte ich mein Kreativzeug dabei: Notizbücher, Stifte, Pinsel, Kleber, Schere, usw. Ich wollte nur ein bißchen malen, etwas in mein Tagebuch schreiben, vielleicht ein paar schöne Bilder dazu kleben. Und dann entluden sich die Gefühle! Ich habe das in dem Moment so sehr gebraucht! Ich griff zu Farben, die ich sonst nie benutzte, ich schrieb Wörter in riesigen Buchstaben, weil sie so irre laut in meinem Kopf waren, ich malte grobe, dicke Striche, wo ich sonst lieber feine Schnörkel fabriziere! Dabei liefen mir die Tränen übers Gesicht, dicke, heiße Tränen, viele Tränen. Und das obwohl ich nicht traurig war. Aber es machte mir überhaupt nichts aus, ich war ja mit mir alleine, musste mich vor niemandem rechtfertigen und konnte meine Tränen zulassen. Es gehörte zu meinem Entladungsprozess! Ein krasser kreativer Entladungsprozess! Ich hätte in dem Moment überhaupt keinen Sport  machen können, heulend in der Gegend rumlaufen sieht auch irgendwie doof aus. Oder Volleyball spielen mit Tränen in den Augen könnte auch - Achtung Wortspiel -  ins Auge gehen! 

Nein, mein Ventil war in dem Moment gnadenloses Kreativsein, alles rauslassen was geht, anderswo als in mir festhalten, nicht mehr bei mir behalten müssen. Und es ging nicht um ein bestimmtes Motiv, geschweige denn um etwas Schönes, optisch Ansprechendes, das Ergebnis war auch teilweise völlig paradox. Nein, es ging ausschließlich darum, mich beim Kreativsein völlig entladen zu können!

Und ich konnte - Himmel wie ich konnte! Und was ging es mir gut danach! Total aufgelöst saß ich da. Ich, nur mit mir allein, einem Haufen voll geschnodderter Taschentücher und einem Ergebnis auf Papier, das mich im positiven Sinne immer noch aufwühlt. Ein Außenstehender würde mit den Schultern zucken und sagen, mh, naja, geht so. Aber ich habe diese Erinnerung an der Entladung, an diesem Gefühl der aufbrechenden Verkrustung, die Gänsehaut, die ich spürte, als ich mich frei gehen ließ und an dem Gefühl hinterher.

 

 

Kreativsein als Ventil, es kann so unglaublich viel bewegen, so viel mit einem machen!


 

14.  Keine Lösung, bitte!

Und dann sitzt sie da, auf dem Sofa oder auf dem Küchenstuhl oder vielleicht auch gegenüber in der Bahn, jedenfalls sitzt sie da, und die Schultern zucken, das Gesicht ist nach unten geneigt oder zur Seite abgewandt, die langen Haare fallen ihr ins Gesicht, die Hände streichen ab und zu mal über selbiges. 

In diesem Augenblick ist die Krönung der Schöpfung, das starke Geschlecht, der Herr im Haus oder auch das Familienoberhaupt völlig verunsichert und hilflos! Denn wenn Frauen weinen, wissen Männer überhaupt nicht, was sie machen sollen! Es folgt unbeholfenes Hüsteln, angestrengtes Kopfkratzen, ein verstohlener Blick, in der Hoffnung, dass sie schon aufgehört hat. Nein? Mist, hat sie nicht. Einfach weggehen geht aber auch nicht. Er hat es ja schon gesehen! Ein Blick zur Seite oder nach hinten, gibt es etwas irre Lustiges oder unaufschiebbar Wichtiges? Nein? Nochmal Mist! 

Liebe Männer, in diesem Augenblick solltet ihr euch von eurem evolutionsbedingten, lösungsorientierten Verhalten lösen! Ja, denn es ist jetzt wirklich keine Lösung gewünscht! Die vermeintlich harmlosen Fragen wie „Hast du was?“ oder „Kann ich dir helfen?“ lösen möglicherweise eine getauchte Antwort oder sogar blutige Spuren von Fingernägeln im Gesicht aus! Also Vorsicht ist geboten! Für die Spezies Mann gibt es bei Problemen nur die Antwort „Lösung“ in einem Lösungsgespräch. Die Spezies Frau unterscheidet zwischen einem Lösungsgespräch und einem sogenannten Redegespräch. Dieses ist für den Mann sehr schwer zu unterscheiden. Denn selbst wenn sie gerade ein Problem hätte, heißt das nicht, dass sie es nicht selbst lösen könnte, und eine angebotene Hilfe als Lösung des Problems könnte als überheblich interpretiert werden, was auch wieder die Sache mit dem Fauchen und den Fingernägeln nach sich ziehen könnte. Und es gibt ein richtig dickes Problem, wenn Frau weint. Da kommt der Mann irgendwann dahinter. 

Der Grund, aus dem sie weint, wird ihn womöglich nur mit den Schultern zucken lassen und sich denken, echt jetzt, deswegen? Aber das ist nicht von Belang.

Wichtig ist jetzt nur, und das sage ich zum Schutz unserer lieben Männer, das ihr das Richtige tut! Und das ist weniger als ihr denkt. ALs erstes Fresse halten und Taschentuch reichen, dann wieder zurückziehen. Wenn sie anfängt zu reden, nur zuhören und ganz wichtig: Recht geben! Völlig egal, was Mann sich in echt denkt, in dem Moment ist es gesund ihr absolut Recht zu geben! Und wichtig, keine Lösung bieten! 

Je nachdem wie gut man sich kennt, wie vertraut man miteinander ist, und wenn der Schnodder nicht mehr so läuft, ist der nächste Punkt auf der Liste „Was tun, wenn Frau weint“, sie in den Arm zu nehmen. Dabei könnte es passieren, dass das Hemd oder T-Shirt etwas in Mitleidenschaft gezogen wird, denn es wird geschluchzt, gesabbert und geschnoddert, was das Zeug hält! Und das trotz des dargereichten Taschentuschs! Also einfach nur den Arm um sie legen (einer reicht!) und ihr zustimmen in allem, was sie sagt. 

Dann, liebe Männer, seid ihr der Held des Tages! Auch, wenn es euch völlig unsinnig erscheint, vor Allem, weil immer noch keine Lösung gefunden wurde, ist es genau das Richtige! Auf die Lösung kommt Frau selbst!

Also hier noch einmal zusammengefasst:

 

  1. Taschentuch reichen
  2. Auf keinen Fall Lösung anbieten
  3. Recht geben
  4. Auf keinen Fall Lösung anbieten
  5. Evtl. in den Arm nehmen
  6. Auf keinen Fall Lösung anbieten

13. Angst vor dem Neubeginn

 

Und plötzlich ist alles neu. Also noch nicht, aber es soll neu werden. Entscheidungen wurden hin und her überlegt, verworfen, wieder aufgenommen, dafür und dagegen argumentiert und dann hat man sich entschieden. So. Punkt. Das will jetzt umgesetzt werden.

„Life is a roller coaster“ sang einst ein mehr oder weniger hübscher Jüngling aus einer warum-auch-immer erfolgreichen Boyband, aber trotzdem hatte er Recht. Es geht auf und ab. Denn wenn nicht alles passt, muss etwas geändert werde. Love it - change it - or leave it. Auch so ein inflationär gebrauchter Spruch und dennoch mit einem großen Kern von Wahrheit! Und dann ist sie da, die Zeit in der Entscheidungen umgesetzt werden!

Nachts,  wenn es am dunkelsten ist, gern so zwischen 4 und 5, manchmal auch schon um 3, sind die Ängste am größten, die Sorgen riesig, die Antworten endlos weit weg. Gerade vor einem Neubeginn überfallen einem irrsinnige Zweifel. Mache ich das Richtige? Was, wenn es dann auch nicht besser wird? War es vielleicht doch nicht alles so schlecht? Ist das nur Jammern auf hohem Niveau?

Sobald man aber den Tag einigermaßen gestartet hat verschwinden diese riesigen Sorgen. Na ja, nicht die Sorgen an sich, aber das Überdimensionale dieser Sorgen. Denn es gibt immer gute Gründe, warum man überhaupt das Grübeln angefangen hat. Warum ein bestimmten Thema immer und immer wieder im Kopf herum spukt. Das kann privater Natur sein (muss ich bei meinem Partner bleiben oder möchte ich lieber die Trennung?), das kann der Beruf sein (ich bin kreuzunglücklich wegen meiner Kollegen/ meines Chefs/ der Arbeit selber) oder vielleicht sogar eine Kombination aus beidem (ein Partner wünscht sich unbedingt auf Weltreise zu gehen, hat kein Problem damit sein bisheriges Leben zu ändern während der andere sein Dorf auf gar keinen fall verlassen möchte).

Dann gilt es schonungslos ehrlich zu sein. Mit sich selbst zu erst. Was will ich wirklich? Danach mit seinem Umfeld, also mit dem Partner, der Familie, der/m Arbeit(-geber). Ehrlich zu sein ist somit das Schwierigste, das es gibt! Denn wenn man mal ganz ehrlich ist, ist man eigentlich sehr leicht unehrlich, auch wenn es nicht böse gemeint ist. Auf jedes „Na, wie geht’s dir?“ folgt meist ein schnelles „Gut!“. Oder „Alles ok bei dir?“ -  „Alles gut!“ Wann ist denn wirklich mal alles gut? Vielleicht geht es den anderen aber auch gerade einfach nichts an, wie man sich wirklich fühlt, aber kaum jemand nimmt sich die Zeit für eine ehrliche Antwort. Mit einem rundheraus gesagten „Beschissen wäre geprahlt!“ kann auch kaum jemand etwas anfangen, es sei denn man ist richtige gut befreundet. 

 

Also Ehrlichkeit, Erkennen, was nicht so gut ist, erkennen, wie man es ändern könnte. Und dann die Entscheidung, ja mache ich oder nein mache ich nicht. Und dabei ist „Ja mache ich!“ viel schwerer als „nein“. Zu sich selbst „Ja!“ zu sagen ist mindestens genauso schwer wie zu jemand anderen „Nein.“ zu sagen, auch das will gelernt sein. 

 

Aber was soll denn die Angst  vor Entscheidungen? Gib doch Deinem Leben eine Chance für einen Neubeginn! Und nein, Du wirst nicht alles          von Anfang bis Ende planen können. Und was Du Dir gedacht hast wird auch nie zu 100% umgesetzt. Aber der Weg wird so spannend sein mit neuen Erfahrungen und anderen Menschen, mit neuem Input und viel mehr Freude! Nimm es alles an, sag ja zu Dir selbst und Deinen Entscheidungen, und dann zeigt sich Dir das Leben in seiner ganzen Pracht!

 

 

Trenne Dich von all den Dingen, die Dir nicht gut tun im Leben. Aber halte immer an Deinen Träumen fest!

 

 


12. Wer bin ich und ist das alles so richtig, was ich hier mache?

 

Statusabfrage und Selbstreflexion

 

Das ist ganz schön schwer, diese Frage zu beantworten! Was ich hier mache ist leicht zu beantworten. Womit fülle ich meine Tage? Was mache ich Montags bis Freitags und was mache ich an den Wochenenden? Oder arbeite ich in einem Beruf in dem es keine Wochenenden gibt, siehe Gastronomie, Pflege oder Feuerwehr? Was mache ich eigentlich den ganzen Tag? Oder mache ich lieber nichts und entspanne ich? Aus einer anderen Sichtweise könnte man sagen entspannen = rumgammeln, also nichts Sinnvolles tun, aber das ist Ansichtssache.

Und schon sind wir bei der zweiten Frage, ist das alles so richtig, was ich hier mache? Dabei geht es nicht darum, ob Du inhaltlich Deine Aufgaben zur vollständigen Zufriedenheit erfüllst, sondern ob es für Dich richtig ist! Ist das, was Du tust das Richtige für Dich? Oder tust Du es nur, weil Du es musst? Oder vielleicht auch nur, weil Du es immer gemacht hast? Oder auch nur, weil sich die Frage nach dem „was denn sonst“ nur so schwer beantworten lässt? 

Es ist immer viel einfacher zusagen, was man nicht möchte, was einen stört, woran man etwas auszusetzen hat. Aber das Ganze positiv auszudrücken erfordert viel mehr Denken. Was willst Du? Du für Dich, was möchtest Du gern machen ? Was wäre Dein Ziel? Hier in unserem Breiten zählt die Leistung, damit es eine gesellschaftliche Anerkennung gibt. Danach richten sich die meisten. Ob das so richtig ist, sei mal dahin gestellt. Man braucht aber gar nicht so weit weg zu gehen, um zu sehen, dass andere Länder Vieles entspannter sehen, nicht nur auf Jamaika ist das Leben relaxtet (Chliché oder Wahrheit?), z.B. in Schweden macht man um 16.00 Uhr Feierabend, der Chef inklusive! Schließlich möchte man auch noch Zeit mit der Familie verbringen- eine gesunde Denkweise! Aber das betrifft die Zeit, nicht den Inhalt.

Was machst Du jetzt? Ist das richtig? Und wenn nicht, was statt dessen?

 

Alle paar Jahre ist es ganz gut sich selbst und sein Leben zu reflektieren und zu überlegen, ob es etwas zu ändern gibt. Und dann muss man aber auch den Mut haben an den Stellschräubchen zu drehen! Machen! Keine Angst vor der Veränderung haben! Schreibt man sich das auf oder reicht es , wenn alles im Kopf passiert? Das ist eine Typfrage. Manche schreiben Pro- und Contra-Listen, andere lassen sich von ihrem Bauchgefühlt leiten. 

 

Keine Panik, wenn es nicht auf Anhieb gelingt, wenn man nicht sofort Antworten auf diese Fragen findet! Das ist ganz normal! Es sind ja quasi die essentiellen Fragen des Lebens! Wir leben in einer Zeit, in der man sich diese Fragen erlauben kann. Wir haben hier den Luxus entscheiden zu dürfen. Zum Glück leben wir nicht im Krieg oder in einer Nachkriegszeit, brauchen weder Überschwemmungen noch Hungersnöte zu fürchten. Es geht uns richtig gut! 

Und dann darf man sich auch dessen bewusst werden, dass wir nur dieses eine Leben haben und dass wir uns dieses eine Leben mit dem erfüllen sollten, was wir wirklich wollen! Im harmonischen Miteinander, denn wir leben immer noch in einer Gesellschaft und müssen Rücksicht auf einander nehmen, in dem gegenseitiges Geben und Nehmen, Helfen und sich helfen lassen gegeben sind.

 

Wer bin ich und ist das alles so richtig, was ich hier mache?

Und wenn Du dann an dem Punkt angekommen bist an dem Du voller Überzeugung JA! sagen kannst, dann lehn Dich zurück, leg die Füße hoch und genieße es! 

 

 

 

 

 


11. Aus alt mach neu - UPCYCLING!

 

die drei kleinen Beistelltischchen waren wirklich nicht mehr schön. Sie standen da schon herum, als ich noch Kind war, ich bin damit aufgewachsen und habe sie später für mein eigenes Zuhause übernommen. Nun planen wir unseren Umzug und da wird ganz kritisch beäugt, was bleibt und was weg kann, zumal wir uns wunderbar verkleinern werden und auch unbedingt Ballast abwerfen wollen! Da wurde dann gesagt, puh, diese Tischchen, die sind aber auch hässlich, oder? Der Subtext dazu sollte wohl heißen, können wir die bitte aussortieren? Nein, das wollte ich nicht so gern, weil - wie gesagt- sie mich schon mein Leben lang begleiten und zusätzlich werden sie auch noch genutzt!

Also musste ein neuer Look her! Ich konnte von Allerfeinsten kreativ werden! Da auch schon Pläne zur Inneneinrichtung im neuen Haus gemacht worden sind, sollten die Tischchen natürlich dazu passen. Kein Problem!

Und so einfach kann es sein, man muss dafür nichts wegschmeißen und erst recht nichts Neues kaufen! So man denn sicher ist, dass es sich nicht um Ballast handelt und man es ausschließlich aus nostalgischen Gründen behalten möchte (dann dürfte man in seinem Leben niemals etwas aussortieren, aber auch loslassen hat seine Vorteile!)

Gesagt - getan! Ich habe mir die Tischchen unter den Arm geklemmt und bin runter in den Keller in die Werkstatt gegangen. Tja… dort musste erstmal die Werkbank entrümpelt werden, bevor ich überhaupt irgendetwas machen konnte! Es ist nicht mein Hoheitsgebiet, sondern das meines Göttergatten, der mich vor einiger Zeit eindringlich gebeten hat, ich möge doch bitte seine Werkstatt, wenn ich dort schon rumwerkeln müsste, aufgeräumt wieder verlassen! Aber selber das Chaos in Person sein! (Ich sehe ihn schelmisch grinsend vor mir stehen!) Habe alles irgendwo beiseite gestellt (dann muss er halt suchen-grins!), die Schleifmaschine rausgeholt und dann ging es los! Die Tischchen waren leicht abzuschleifen, zumindest die großen Flächen, bei den runden Beinen war es etwas schwieriger. Es ist ja auch nicht so schlimm, wenn mal eine Stelle nicht ganz perfekt wird, das ist ja auch überhaupt nicht das Ziel! Abgeschliffen, mit einem Pinsel abgestaubt, damit die Farbe nicht verklumpt und dann die erste Schicht mit weißer Farbe aufgelegt. Oh man, das war sofort ein ganz toller Effekt! Sie waren noch überhaupt nicht fertig und dennoch konnte man schon erkennen, dass sie richtig toll werden würden! 

Die erste Schicht Farbe habe ich über Nacht trocknen lassen und dann am nächsten Tag habe ich mit weiß und türkis weitergemacht! Ich liebe diese beiden Farben zusammen! Vielleicht erinnert sich noch jemand an das Projekt Dachbodentreppe? Siehe letzten Beitrag! Die ist auch türkis mit weiß geworden, obwohl ich mich jetzt für ein helleres Türkis entschieden habe. 

Das Ergebnis sind drei wunderbare Beistelltischchen in einer sommerlich-maritimen Optik, die den Raum aufhellen und strahlen lassen     

 

  

Immer gut überlegen, was kann weg, was brauche ich wirklich noch. Und wenn man sich FÜR ein Teil entscheidet, dann ran ans UPCYCLING, damit wieder ein frischer Wind weht!

 

 

 

 

 

 


10. Leichtes Gepäck - wie Entrümpeln glücklich macht

 

Man sagt, dass ein Umzug die beste Gelegenheit ist zu entrümpeln. Und das stimmt, denn man muss alles, was man hat einzeln in die Hand nehmen und evtl. erst noch in Zeitungspapier einrollen um es danach in einen Karton zu verstauen. Während man diese Kartons packt, kann man sehr gut entscheiden, ob man das wirklich noch braucht, ob es einem noch etwas bedeutet.Oder hat man es nur noch, weil halt der Platz da war?

Nun sind wir nicht umgezogen, aber vor einiger Zeit haben wir unser Haus komplett auf links gedreht nur um zu prüfen, was wir tatsächlich noch brauchen!

 

Die Inspiration dazu kam von der Musikband "Silbermond" mit ihrem Song "Leichtes Gepäck", der gerade auf allen Sendern rauf und runter gespielt wurde. Inhaltlich hat mich dieser Song sehr angesprochen, denn auch ich habe Klamotten in meinem Schrank hängen, die ich kaum oder gar nie trage!

In dieser Komsumwelt in der wir leben ist es der Akt des Kaufens, der uns glücklich macht, aber immer nur kurzfristig. Es entsteht ein unerklärlicher Rausch, wenn wir uns neue Sachen zu eigen machen. Und in den wenigsten Fällen macht uns das "Haben" dieser Sachen wirklich glücklich, nein wir bleiben sogar eher noch in unserer gewohnten Komfortzone und ignorieren das Neuerworbene!  

 

Wir wollten scheibchenweise die Etagen des Hauses entrümpeln, ganz in Ruhe, Zimmer für Zimmer. Dabei wurde aussortiert, was in den Müll konnte und was nur wir nicht mehr haben wollten, das kam auf den Stapel für den Flohmarkt. Wir haben uns erhofft, dass auch wir ein Gefühl der Leichtigkeit erfahren, wenn wir damit fertig sind!

Man muss sich bewusst sein, dass es völlig egal ist, wo man anfängt. Der Anfang ist am schwersten, also nicht überlegen, Entscheidung treffen und Attacke!  Wir haben dann auch einfach in der Mitte im Wohnzimmer angefangen und waren erstaunt, wieviel wir nach Durchsicht der ersten 3 Meter der Wohnzimmerschränke schon aussortiert hatten! Der Wahnsinn! Und auch da wurde es wieder bestätigt, vieles wurde nur gebunkert, weil der Platz da ist! Nicht weil Erinnerungen dran hängen oder es täglich genutzt wird, nein einfach nur, weil im Schrank noch Platz war und dann die Tür zugemacht wurde und fertig! 

 

Das ganze Haus zu entrümpeln hat ein paar Wochen gedauert, aber ehrlich gesagt, hat es richtig Spaß gemacht!  Wir haben uns keinen Stress gemacht, sonder sind besonnen Zimmer für Zimmer vorwärts gegangen. Gestört hat uns nur der Riesenberg für den Flohmarkt. Der lag einige Zeit im Wohnzimmer, weil keiner ihn wegräumen wollte - wohin auch, die Sachen hatten keinen Platz mehr bei uns! 

 

Allerdings habe ich auch eine sehr schöne Erinnerung an einen unerwarteten Fund im Keller! Die Vorbesitzer des Hauses hatten im Gästezimmer Parkett gelegt. Und von diesem Parkett war noch ein Paket über, welches wir bei dieser Aufräumaktion gefunden haben. Traumhaft schönes Eichenparkett, das seit Jahren ungenutzt im Keller lag! Da es aber nur rund 1,5 qm waren, wir die Dielen aber viel zu schön um weg zu tun fanden, haben wir damit den Aufgang zum Dachboden renoviert. Im gleichen Atemzug habe ich die Wände und die Treppe zum Dachboden einen neuen Anstrich verpasst - von grau-häßlich zu sommerlich-schön!

 

Was hat es uns im Endeffekt gebracht? Der Flohmarkt-Verkauf war ein voller Erfolg und wir konnten unsere Urlaubskasse gut auffüllen! Aber was hat es seelisch mit uns gemacht? Wir hatten auf jeden Fall jede Menge Spaß! Und es hat hat uns ganz deutlich vor Augen geführt, dass wir längst nicht soviel brauchen, wie wir haben. Im Gegenteil, weniger macht glücklich, denn weniger haben bedeutet auch weniger Pflege, weniger Verantwortung um alles halten zu können.

Das Haus ist zwar entrümpelt, aber ganz fertig sind wir noch nicht mit unserem "Leichten Gepäck"! ich freu mich drauf! 

 

Je weniger du besitzt, desto größer wird deine Welt

 

 

 

 

 


9. Vorfreude

 

Kennt Ihr das, dieses Kribbeln? Dieses Kribbeln im Bauch und in den Schultern und in den Händen, wenn man sich so richtig auf etwas freut? Das kennt Ihr bestimmt auch! Erst ist es nur ganz leicht, aber je mehr Zeit vergeht, je näher "es" rückt, desto stärker wird das Kribbeln!

 

Vorfreude gibt es immer und überall und es heißt nicht umsonst "Vorfreude ist die schönste Freude!" Zum Beispiel vor den Urlaub, vor dem Treffen einer/s alten Freundes/in, bevor man das neue Auto abholt, wenn man sich endlich das Hochzeitskleid aussuchen darf, oder, oder, oder...

 

Oder auch bei etwas viel Kleinerem. Die Vorfreude, wenn man vor einem leeren Blatt Papier sitzt und einem schon so lange dieses eine Bild im Kopf herumschwirrt und endlich ist die Zeit und der richtige Flow da um so richtig in dieses Bild einzusteigen, man kann sich fallen lassen und sich ganz von der Inspiration leiten lassen! Oder wenn man ein niegelnagelneues Skizzenbuch in der Hand hält Noch gibt es nur die weißen Blätter, die nur darauf warten mit kreativen Ergüssen gefüllt zu werden, jede einzelne Zeichnung erzählt eine eigene Geschichte.

 

Wir waren neulich auf unserem alljährlichen Sommerflohmarkt. Und wir waren fast schon am Ende, als ich dieses Buch liegen sah. Ein silbrig schimmernder Einband, ein Lederband herum geschlungen, viele weiße Seiten innen. Und ich strich mit meinen Fingern über diese Seiten, und ich wusste, ich muss dieses Buch haben! In dem Moment, als ich es in der Hand hielt, packte mich schon diese unbändige Vorfreude auf all diese wundervollen Mal-Momente, die ich mit diesem Buch erleben würde!

 

Ein leeres Blatt oder Buch bietet uns alle Möglichkeiten, es ist ein Versprechen an uns selbst, das Beste aus uns herauszuholen, das schönste Bild zu malen, Neues auszuprobieren, dieses Buch nur mit schönen Ideen und Erinnerungen zu füllen. Ein Blankoblatt bedeutet, dass noch nichts entschieden ist, Du kannst frei wählen, es stehen Dir alle Möglichkeiten offen, horch in Dich hinein und mache genau das, wo Du Lust zu hast! Lass Dich nicht ablenken, das ist Deine Bühne, fülle sie mit Deinen Ideen, trau Dich, geh nach vorn, im freien Galopp über das neue Papier!

 

Dieses Gefühl kriege ich praktisch immer, wenn ich in einem Schreibwarenladen bin. Das war schon als Kind so, und das ist immer noch so! Neue Stifte, unbeschriebene Hefte, leere Blöcke, Radiergummis, Fineliner, Papier in jeglicher Form üben eine unbeschreibliche Faszination auf mich aus. Was man damit alles machen kann! Soviele Ideen im Kopf und hier bieten sich endlose Möglichkeiten, diese festzuhalten! 

 

Dabei fällt mir meine liebe Freundin Anke Pietrowski ein. Sie ist eine wunderbare Künstlerin und macht u.a. traumhaft schöne Sachen aus Treibholz. Neulich, am Ende eines Telefonats sagte sie zu mir, so, ich geh dann jetzt wieder Ideen scheißen! Ich musste so lachen, was für ein herrlicher Begriff für ungezwungenes Kreativsein! Und genau darauf sollte sich jeder freuen, diese Vorfreude in sich spüren und kreative Ideen scheißen! Das ist es doch, was ein weißes Blatt oder ein unbeschriebenes Skizzenbuch mit einem machen

 

Als nächstes werde ich mir mein neu erworbenes Skizzenbüchlein vornehmen und es füllen! Ich freue mich schon auf die Zeit, die es mich begleiten wird! Ich bin so gespannt!

Dabei fällt mir ein, dass ich noch nicht mit meinem Büchlein anfangen kann... Erst die Holzschilder zu Ende machen. Und dann freue ich mich schon solange auf meine "Spitz"-Reihe, und die Collagen, die sind auch noch geplant. Das sind alles Ideen, auf die ich mich auch schon seit Längerem freue. Aber dann ist das Büchlein dran! Und meine Vorfreude ist riesig! Hach, vielleicht mache ich zwischendurch die eine oder andere Zeichnung in das Büchlein, vielleicht finden das die andere Projekte gar nicht so schlimm!

 

Vorfreude ist die schönste Freude!

 

 

 

 

 


8. Pinguine schubsen

 

Es gibt so viele Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene, die sich nicht trauen, zu malen, zu zeichnen oder in einer anderen Form kreativ zu sein! Und warum? Weil sie der Meinung sind,, sie könnten das nicht, oder sie wären nicht gut genug oder es wäre zu schwierig. 

 

In meinem Kreativkurs möchte ich Euch davon überzeugen, dass jeder kreativ sein kann! Vielleicht braucht es ein wenig Unterstützung, vielleicht ein kleiner Wink in die richtige Richtung, vielleicht auch nur ein kleiner Schubser.

Ich bin nicht nur ein Kreativchoach, sondern auch ein Pinguinschubser! Wie genau passen jetzt kreativ sein und Pinguine schubsen zusammen? 

 

Stellt Euch einen Pinguin an Land vor. Ein großes Tier mit einem klobigen Körper, mit krummen Füßen und mit Flügeln, die nichts taugen. Man könnte Mitleid mit ihm bekommen, so unbeholfen, wie er sich an Land bewegt. Aber dann taucht derselbe Pinguin vom Ufer ins Wasser! Und urplötzlich wird aus einem schwerfälligen Tölpel ein eleganter Schwimmer, ein gerissener Jäger! An Land unbeholfen, im Wasser meisterhaft!

 

Und was können wir daraus schließen? Nicht der Pinguin ist falsch, sondern das Element, in dem er sich befindet!  Und genau das Gleiche trifft auf diejenigen zu, die sich zurück halten in ihrer Kreativität, aus Angst, nicht gut genug zu sein. Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass jeder kreativ sein kann, jeder auf die für ihn richtige Art! Wenn jemand keinen geraden Strich mit einem Bleistift ziehen kann, na und? Dafür kann er möglicherweise  zauberhafte Doodles erstellen! Wie können gemeinsam für jeden Einzelnen das richtige Element finden. Denn nicht Ihr seid falsch, möglicherweise habe Ihr nur noch nicht die richtige Technik oder das richtige Material entdeckt!

 

Und deshalb traut Euch Altes los zulassen und mit Neuem zu beginnen! Es lohnt sich! Ihr werdet sehen und verstehen, wie viel Kreativität tatsächlich in Euch steckt! Und Ihr werdet begeistert sein, wie viel Potenzial Ihr habt!

Manchmal brauchen Pinguine nur einen kleinen Schubser in das richtige Element...

 

An dieser Stelle geht mein persönlicher großer Dank an Dr. Eckhardt von Hirschhausen, denn mit dieser Erkenntnis wurde mir einiges klarer und vieles leichter!

 

 

Nicht weil es schwer ist wagen wir es nicht

sondern weil wir es nicht wagen ist es schwer!

 

 

 

 

 


7. Die eigenen Werte

 

Sei Dir immer Deines eigenes Wertes bewusst! Und lass Dir das von niemandem kaputt machen!

 

Wir alle haben unsere Unsicherheiten. Das ist ganz normal, so sind wir Menschen nun mal! In den verschiedensten Bereichen, verursacht von den verschiedensten Menschen oder Umstände. So unterschiedlich die Menschen auch sind, wir alle werden früher oder später von jemand anderen schlecht behandelt, so dass wir an uns selber zweifeln, so dass wir glauben, wir hätten es nicht besser verdient, so dass wir tatsächlich glauben, wir wüssten nichts und könnten nichts! 

 

Dennoch sollten wir uns immer bewusst sein und auch immer wieder machen, wer wir sind und was wir können! 

 

Stell Dir vor, jemand verliert seine Arbeit, obwohl er nichts falsch gemacht hat! Möglicherweise hat die Firma bei der Einstellung einen Fehler gemacht, oder der Firma geht es so schlecht, dass - wie das häufig ist- Menschen entlassen werden. Und das obwohl gerade die Fleißbienchen das größte Kapital jeder Firma sind! 

Der Einzige, der sich schlecht fühlt ist der Entlassene! Völlig nachvollziehbar! Und dennoch sollte gerade dieser sich in dieser Zeit ganz intensiv mit seinen Stärken befassen. Denn gerade diese Stärken sind es, die einen Menschen ausmachen! Die die vage Erklärung in der Kündigung "aus betrieblichen Gründen"!

Es ist alles andere als leicht, sich in einer Krise mit seinen eigenen Stärken zu befassen, aber es ist ganz wichtig, sich in dieser Zeit nicht herunterziehen zu lassen! Wahrscheinlich sind wir selbst erstaunt, welche großartigen Fähigkeiten in uns stecken! Der eine kann erstklassig mit Zahlen jonglieren, der nächste ist ein wunderbarer Zuhörer, der Dritte ist musikalisch, der Vierte hat ein riesengroßes Herz und vielleicht ist ein anderer ein richtiges Sprachgenie!

 

Auch privat gibt es immer wieder Situationen, in denen man an sich zweifelt. Wahrscheinlich hat auch das schon jeder von Euch erlebt, dass eine Beziehung in die Brüche geht. Der eine mag erleichtert sein, der andere am Boden zerstört. Als Erstes braucht man an dieser Stelle Zeit um seine Wunden zu lecken. Diese Zeit sollte man sich absolut nehmen! Nur nicht darin versinken und daran festhalten.

 

Wenn Dir jemand anderes Leid zugefügt hat, dann nimm Dir die Zeit um Körper und Seele wieder ins Gleichgewicht kommen zu lassen. Und dann schau nach vorn! Sag Dir ganz deutlich wer Du bist und was Du kannst! Nein, der innere Kritiker ist jetzt mal still! Du konzentrierst Dich nur auf das, was Du kannst und lasse keinen Vergleich zu anderen zu, nur Du zählst jetzt!

Schmiede neue Pläne für die Zukunft, die ist zum Greifen nah! Lass nicht zu, dass andere Menschen so viel schlechten Einfluss auf Dein einzigartiges Leben haben, es ist Dein leben! Sei Dir immer Deines Wertes bewusst!

 

Auch ich habe eine solche Zeit durchgemacht, in der ich mich schlecht und minderwertig fühlte. Und das, obwohl ich mir absolut bewusst war, dass ich unfair behandelt worden bin, aber dennoch hat mein Selbstbewusstsein gelitten.

Zufälligerweise fand in dieser Zeit ein Rhetorikseminar statt, dass ich schon lange vorher gebucht hatte, ohne zu ahnen, dass ih es in der Zeit so gut gebrauchen konnte! An dieser Stelle herzlichen Dank an Axel Bürger aus Lemgo (http://www.kreativetiefe.de). Das Seminar war gut, die Inhalte schlüssig. Nicht alles konnte ich auf mich beziehen und anwenden, aber es waren einige Eckpunkte dabei, die mir geholfen haben, mir meines eigenen Wertes bewusst zu werden! Wer bin ich und was kann ich? Dabei habe ich auch gelernt, dass ich nicht alles können muss! Ich bin in meinen Teilbereichen gut und andere Teilbereiche sind für mich einfach nicht bestimmt! Es hat mich viel stärker gemacht, genau zu wissen, was ich kann!

 

Wenn es draußen stürmt suchen viele Menschen Schutz.

Andere gehen raus und bauen Windmühlen!

 

 

 

01.06.2017

 


6. Bei schlechter Laune, erstmal Lippenstift!

 

Klingt komisch, ist aber so! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Lippenstift hilft, wenn man sich in einem Dipje befindet. Das Wort Dipje kommt aus dem Holländischen und heißt soviel wie Kleine-Schlechte-Laune-Phase oder Ich-Fühl-Mich-Gerade-Echt-Bäh.

 

Jeder kennt das. Jeder kennt dieses Gefühl, sich nicht aufraffen zu können oder zu wollen, nicht in die Gänge kommen, lustlos und antriebslos zu sein. Und dann kann ein bisschen Farbe echt Wunder wirken!

 

Festgestellt habe ich dieses Phänomen, in der Zeit, als ich noch an beiden Wochenendtagen auf Tralafitti gehen musste! Nur hat man Freitags gerade die ganze Arbeitswoche und Samstag die Weil-doch-sehr-lustige-darum-lange-Freitagnacht hinter sich. Da habe ich manchmal so lustlos vor mich hingetrödelt, aber sobald der Lippenstift saß, bin ich aufgeblüht! Da fand ich mich selber plötzlich jung, wild und unwiderstehlich!

Aber nicht nur an den Wochenenden, auch im ganz normalen Alltag hilft es ungemein, sich ein wenig Mühe mit dem Äußeren zu geben! Nein, ich meine nicht, dass man einem Schönheitsideal nacheifern sollte, aber ich bin fest davon überzeugt, dass kleine Hilfen das Selbstbewusstsein stärken und es möglich machen mit erhobenem Haupt durch Leben zu gehen. Bei den meisten, die sich das eine oder andere nicht trauen, fehlt nur ein kleiner Schubs in die richtige Richtung! Ein Quäntchen Mut, den ersten, kleinen aber meistens schwersten Schritt zu tun.

 

Und genau dabei kann einem der Lippenstift helfen! Denn der Lippenstift symbolisiert weibliche Stärke, er signalisiert ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit. Es ist nur ein wenig Farbe im Gesicht. Man muss etwas Zeit investieren um die richtige Farbe für den eigenen Teint zu finden, passend zum Gesicht. Aber vielleicht erschien genau dieses Gesicht vorher unsicher und introvertiert. Und nach dem Auftragen des Lippenstiftes blüht dieses Gesicht auf! 

Der Rücken wird gerade, die Schultern gestrafft, das Kinn hoch und ein wunderschönes Lächeln breitet sich in diesem Gesicht aus! Und schon kann man es mit der Welt da draussen aufnehmen!

 

Seid mutig und lasst mehr Farbe in Eurem Leben zu! Mut und Offenheit öffnen Euch jede Tür!

 

       p.s.Wusstet Ihr, dass Frauen in ihrem Leben im Schnitt 12 Lippenstifte essen?

 

 

 

 

 


5. Fehler zugeben

 

Als Kind habe ich Sprüche gesammelt. Sprüche oder Witze oder Bemerkungen von Mitschülern, die ich lustig fand. Und alles, was ich gut fand, wurde in mein kleines grünes Buch geschrieben. Dazu habe ich etwas gemalt oder eingeklebt, und so entstand ein buntes Sammelsurium, in dem ich heute noch gern blättere. 

Ein Spruch, den ich mir aufgeschrieben habe, war: "Fehler sind verzeihlicher als die Mittel mit denen man sie vertuscht." Noch einmal lesen und auf der Zunge zergehen lassen. Fehler sind verzeihlicher als die Mittel, mit denen man sie vertuscht. Als Kind konnte ich da nicht so viel mit anfangen und trotzdem habe ich ihn mir gemerkt. Erst im Laufe der Jahre, in denen man erwachsen wird und in denen man Fehler macht, erkennt man den Wert dieses Spruches. 

 

Jeder kennt dieses entsetzliche Gefühl, wenn man merkt, dass man einen Fehler gemacht hat. Keiner macht ihn mit Absicht. Und dennoch beschuldigt man andere zu Unrecht oder verletzt jemanden oder hat Geld verschwendet oder unnötig Zeit verbraucht oder etwas genommen oder gelogen. Diese schleichende Erkenntnis, dass es nicht richtig war, oder schlagartig, wenn man von jemand anderen darauf hingewiesen wird. Und dann der brennende Wunsch sofort in den Boden versinken zu wollen. Vielleicht ist es nicht jedes Mal so dramatisch, aber dennoch bleibt das ungute Gefühl, das wurmt, das an einen nagt. 

 

Die einfachste Lösung: diesen Fehler zugeben! Man sollte zu dem Menschen, den man verletzt hat schlicht sagen, dass es einem Leid tut und dass man einen Fehler gemacht hat. Ja, das kostet Überwindung. Das kostet Mut! Aber genau das zeugt von Charakter, es zeigt, dass man Rückgrat hat, dass man ein ehrlicher Mensch ist! Möglicherweise reagiert der andere nicht sofort mit einer Umarmung oder mit einem Lächeln, das zeigt, dass alles wieder gut ist. Gebt ihm die Zeit, um Euch zu verzeihen. Das können ein paar Minuten sein, das könnte aber auch länger dauern. Manch einer muss erst eine Nacht darüber schlafen. Auf jeden Fall wird sich eine ehrliche Entschuldigung bei jedem einprägen!

 

Leider gibt es heutzutage viel zu wenig ehrliche Menschen mit diesem Charakterzug. Man versteckt sich lieber hinter Ausflüchten oder meidet den Kontakt und wartet darauf, dass Grass über die Sache gewachsen ist. Oder es wird gelogen, wenn das Gespräch direkt auf den Fehler gebracht wird. Lügen machen Vertrauen kaputt, selbst wenn es sich nur um eine Kleinigkeit handelt. Vielleicht ist es nur eine Kleinigkeit, die eine Schwäche offenbaren würde. Vertrauen geht verloren und der Stachel bleibt stecken. Wer sich entschuldigt wird diesen Stachel ziehen und auch gleich eine neue Beziehungsbasis schaffen. Leider verliert die Entschuldigung an Wert, wenn schon mehrere Lügen vorab gegangen sind. Und genau dann wird der eigentlich begangene Fehler kleiner, als das Vertuschen - in welcher Form auch immer!

Nein, das Beste ist immer noch, tief Luft zu holen, Rücken gerade, Schultern runter und direkt drauf zu! Selbst dann, wenn einem der andere nicht verzeihen kann, oder derjenige immer wieder auf dieser Geschichte herumtrampelt, selbst dann ist das Zugeben eines Fehlers der richtige Weg! Auch weil man dann mit sich selbst im Reinen ist. Nach einer ehrlichen Entschuldigung kann man auch sich selbst verzeihen. Und außerdem darf man stolz auf sich selbst sein, dass man den Mut hatte, nichts zu vertuschen, sondern zu seinem fehlerhaften Menschsein zu stehen!

Mit der Fähigkeit zu seinen Fehlern zu stehen werden Beziehungen gestärkt, der Partner bekommt mehr Vertrauen und kann sich im Gegenzug auch schwach aufstellen, wenn ihm ein Fehler passiert. Die blöde Kollegin (ja, das erfordert besonders viel Mut!) kann gar nicht anders, als Respekt zu zollen, auch wenn sie es möglicherweise nicht zugeben würde. Und es ist eine ungeheuere Stärkung für das eigene Selbstbewusstsein. 

Auch wenn man immer wieder auf Menschen trifft, die nicht zu ihren Fehlern stehen können oder wollen, bleibt immer Euch selber treu, bleibt ehrlich, lasst Euch nie auf das Niveau dieser Menschen herab! Jeder, auch auch wirklich jeder Mensch macht Fehler, aber Charakter und Anstand zeigen sich im Umgang mit diesen Fehlern!

 

Fehler sind verzeihlicher als die Mittel, mit denen man sie vertuscht!

 

 

 

 


4. Der Punkt

 

Schau Dir das Bild an. Schau es Dir genau an und dann beschreib, was Du siehst. Ja, das habe ich mir gedacht! Ein schwarzer Punkt auf einem weißen Zettel! Nur das Kleinste wird wahrgenommen, springt einem ins Auge und wird benannt. An dieser Stelle möchte ich auf meinen letzten Blog-Beitrag verweisen, in dem es um das Goody-Glas ging. Auch wenn einem das Schwarze im Gedächtnis bleibt, ist längst nicht alles schwarz.

 

Warum sehen wir nicht, was viel mehr vorhanden ist, die weiße Fläche, das Helle, das Gute? Nur von einem kleinen unscheinbaren Punkt unterbrochen! Diese einfache, simple Darstellung sagt soviel aus! Warum lassen wir unser Leben so häufig bestimmen von den negativen Seiten, ja gar lähmen, dass wir bald schon gar nicht mehr erkennen, wie viel Gutes und Schönes uns jeden Tag umgibt? Dabei sollten wir doch alle wunderbaren Kleinigkeiten dieser Welt beachten und sie schätzen. Denn es gibt so viele davon! 

Der Punkt ist, dass die meisten eine verschrobene Wahrnehmung haben. Und es lohnt sich wirklich, den eigenen Focus ein wenig zu korrigieren. Das heißt noch lange nicht, dass alles toll ist, aber das, was uns Freude bringt, sollte viel mehr gewichtet werden, ja sollte fast zelebriert werden!

 

An dieser Stelle möchte ich Euch eine Geschichte erzählen, die mich schockiert hat. Eine Bekannte erzählte mir neulich, dass sie etwas ganz Gruseliges erlebt hatte. Sie hätte immer noch Albträume und bekäme die schrecklichen Bilder nicht mehr aus dem Kopf. Es ging ihr wirklich nahe, und sie sah auch sehr mitgenommen aus. Was war passiert? Kurz nach Weihnachten war sie mit ihrer Familie in einem Restaurant essen gewesen. Der Parkplatz lag nahe an einem Bahngleis. Als sie das Lokal verlassen wollten, hatte kurz vorher sich jemand genau an dieser Stelle das Leben genommen. Allein das ist schon schrecklich. Es kam noch schlimmer. Sie wollte zum Auto gehen und sah das, was kein Mensch sehen will, was einen traumatisieren kann, es lagen erkennbar Körperteile in der Nähe des Autos. Der Notarztwagen war schon da, es war aber noch keine Absperrung errichtet. Ich kann verstehen, dass solch ein Anblick jemanden fertig machen kann!

 

Was mich aber anschließend richtig schockiert hat, war ihre Aussage zu diesem Menschen. "So ein Arschloch. Warum muss der sich ausgerechnet hier umbringen?" Wie kann man jemanden Arschloch nennen, der gerade eben noch völlig verzweifelt war, der sein Leben nicht mehr als lebenswert empfindet, der möglicherweise sterbenskrank ist und keinen anderen Ausweg mehr sieht, der vielleicht einsam ist, der vielleicht niemanden hat, mit dem er seine Verzweiflung teilen kann? Wie kann man so jemanden ein Arschloch nennen?

Sie wacht jeden Morgen mit ihrem Mann an ihrer Seite auf, ist gesund, hat eine Arbeit, ist bildschön und kann wieder und wieder in ein Restaurant gehen und kulinarische Köstlichkeiten genießen, das Leben genießen! Nichts von dem, was uns Freude macht, wird dieser eine Mensch je wieder auf dieser Erde verspüren.

 

Noch mal, ich kann es verstehen, dass die Bilder schrecklich sein müssen, aber wie schrecklich muss das Leid dieses einzelnen Menschen gewesen sein?

 

Achtet nicht zu sehr auf die schwarzen Punkte in Eurem Leben, schenkt den weißen, strahlenden Flächen mehr Aufmerksamkeit, malt sie bunt an, füllt sie mit Leben!

 

 

 

 


3. Unser Goody-Glas

 

An Sylvester haben wir unser Goody-Glas aufgemacht. Jetzt fragen sich wahrscheinlich die meisten, was ist das, ein Goody-Glas? Es hat weniger etwas mit kreativ sein zu tun (wenn dann nur im entferntesten Sinne), als mehr mit unserer eigene Wahrnehmung.

Denn wenn wir jetzt auf das vergangene Jahr zurück blicken, was sagt Ihr, war es ein gutes oder ein schlechtes Jahr? Was ist überwiegend hängen geblieben, woran erinnert Ihr Euch sofort und was muss erst aus den tiefen Schubladen des Gehirns ausgegraben werden?

Genau. Es bleibt bei den meisten wahrscheinlich das Schlechte im Bewusstsein. Und genau um dem entgegen zu wirken haben wir ein Goody-Glas!!

Es ist einfach ein großes Glas mit Deckel, es kann aber auch eine Spardose sein, wir haben ein Glas genommen, in dem vorher Oliven drin waren, ich fand die Form so schön!

So. Nun haben wir im vergangenen Jahr immer dann, wenn uns etwas Gutes widerfahren ist, wir uns besonders gefreut haben oder etwas anderes Gutes passiert ist, dieses auf einen kleinen Zettel geschrieben, diesen Zettel gefaltet und ihn ins Goody-Glas getan! 

Und am Jahresende haben wir abwechselnd jeden Zettel einzeln und mit Trommelwirbel wie aus einer Lostrommel gezogen und vorgelesen! Es wurde jeder einzelne Zettel zelebriert!

 

 Das Goody-Glas hat sein Ziel erreicht! Wir wurden gezielt daran erinnert, dass definitiv nicht alles blöd war im letzten Jahr. Es gab viele Momente, die es wert sind, im Gedächtnis zu bleiben! Denkt drüber nach, ob Ihr Euch nicht auch ein Goody-Glas zulegen möchtet. Viel zu sehr lähmen einen die negativen Sachen und bleiben die Impulse der positiven Sachen unbeachtet.

 

Ich werde alle unsere Zettel aus dem letzten Jahr aufheben. Und in 2017 wird das jetzt leere Goody-Glas wieder gefüllt! Hoffentlich kommen noch mehr Zettel zusammen! 

 

In diesem Sinne wünsche ich allen ein Frohes Neues Jahr und ganz viele gute Momente!

 

Eure Sandra

 

p.s. natürlich kann auch so ein Goody-Glas kreativ bemalt werden! Entweder bemalt Ihr es ganz zu Anfang komplett mit schönen Motiven, oder Ihr malt mit jedem Zettel, den Ihr hineintut eine neue Figur oder einen neuen Schnörkel auf das Glas! Viele Spaß mit vielen guten Erinnerungen!

 

 

 

 

 

 


2. Prioritäten setzen

 

Kreativität braucht Raum und Zeit. Sie lässt sich nicht einfach zwischen zwei Terminen quetschen. Und die Wellen der Kreativität überschwemmen uns leider auch nicht immer dann, wenn ich mal gerade Zeit habe! Und dann, wenn ich Zeit habe, fehlen mir die Ideen und der Ansporn...

Das kommt Dir bekannt vor? 

 

Wir in unserem hektischen Alltag vergessen häufig unsere eigenen Prioritäten zu setzen. Da muss man schon einen Termin mit sich selbst machen, damit Zeit für die Pflege des eigenen Ichs da ist!

 

In diesem Fall hilft es, ein paar Minuten inne zu halten. Für ein paar Minuten ausblenden, was da draussen los ist, was angeblich Wichtiges erledigt werden muss und was einen im negativen Sinn fesselt.

 

Und nun stell Dir folgende Frage: Was würdest ich jetzt genau in diesem Moment gern machen, wenn ich ganz alleine auf der Welt wäre? Nimm Dir die Zeit, diese Frage zu beantworten, denn sie ist der Schlüssel zu dem, was Du gerade wirklich willst! Wenn niemand irgendetwas von Dir verlangt oder Du meinst für jemand anderen da sein zu müssen, wenn dieses nicht der Fall ist, dann höre auf Deine innere Stimme! Hör ihr zu! Schließe dabei die Augen und entspanne Deine Schultern. Dieser Moment ist so wichtig! Er gehört nur Dir und Deiner inneren Stimme!

So, und jetzt sei ehrlich zu Dir. Höre Deiner eigenen inneren Stimme ehrlich zu. Und dann machst Du genau das, was Dir eben eingefallen ist! Die Welt geht nicht unter, wenn Du nicht immer perfekt funktionierst, womöglich auch nur für andere! Sie dreht sich weiter, auch mal eine Runde ohne Dich!

 

Und wenn Du diese Übung ein paar Mal gemacht hast, wirst Du sehen, dass es einfacher wird, wie gut es tut und wie wichtig es ist, die Prioritäten festzulegen! Indem Du Dir eigenen Zeitinseln schaffst, kreierst Du Dir Raum für Deine eigene Kreativität!

 

Zeitinseln schaffen ist nicht einfach und es muss regelmäßig wiederholt werden. Dann wird es mit der Zeit immer einfacher, weil andere Dinge, die ehemals so wichtig waren und Dich vom Kreativsein abgehalten haben, jetzt in den Hintergrund gerückt sind!

 

Und? Ist doch gar nicht schlimm, auf sich selbst zu hören, sich selbst Raum zu schaffen! Das bedeutet nicht, dass Du jetzt Dein Leben komplett umkrempeln und den Egoisten aushängen lassen sollst, denn der Kreative ist von Natur aus ein sorgsamer Mensch, aber es bedeutet Dich selbst AUCH als wichtig einzustufen!

 

Nur wenn Du gut zu Dir selbst bist, kannst Du auch gut für andere sein. Schaff Dir Raum und Zeit. Und tanke Kraft durch das Glücksgefühl, das das Malen auslöst!

Setze Deine Prioritäten neu und Du wirst sehen, wie Du strahlst und Dein Herz dabei hüpft!

 

 

 

 


1. Es war einmal...

 

ein kleines Mädchen, das früher malen als dass es ihren Namen schreiben konnte. Völlig unbedarft malte sie alles, was ihr gefiel und fand glücklicherweise immer Lob in den Worten Ihrer Mutter. Diese Zeit hatte etwas Unbeschwertes und Leichtes an sich, das man leider heutzutage nicht mehr so häufig spürt. Immer weiter, immer mehr, immer voller Selbstvertrauen malte das kleine Mädchen.

Na klar, dieses kleine Mädchen war ich! 

 

Ich wurde älter, meine Bilder änderten sich, aber meine Kreativität blieb mir zum Glück erhalten! Ob während des Abiturs oder in der Ausbildung,, ich habe mir immer die Zeit genommen zu malen! Durch andere Interessen wurde die Intensität zwar weniger, aber dennoch blieb das Malen immer ein wichtiger Bestandteil meines Lebens!

 

Dann kam die Zeit, in der ich merklich weniger malte. Du kennst das bestimmt. Durch Familie und Beruf zur Seite gedrängt verzieht sich die Kreativität beleidigt in eine Ecke und schmollt! Sie verlangt nach Freiraum, will eigene Aufmerksamkeit...

 

Vor ca. drei Jahren habe ich für mich ganz bewusst den Entschluss gefasst, ich möchte dahin wieder zurück! Es fehlte mir definitiv etwas, also Attacke! Ich wollte wieder dieses Kribbeln spüren, dieses Kribbeln, wenn ein Bild langsam aber sicher Formen annimmt, wenn es wächst, wenn es entsteht. Ich wollte die Selbstbestätigung spüren, dass ich es noch kann!

 

Wie schön wäre es, dieses unbeschwerte Gefühl von früher wieder in die heutige Zeit zu transportieren? Dieses grenzenlose Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, die eigene Fantasie, die alle "Fehler" weggezaubert hat, dieses Gefühl der Sicherheit.

 

Ich bin mittlerweile wieder ganz bei mir angekommen! Ich habe einige Sachen ausprobiert, die einen sind sehr gut geworden, andere wiederum gar nicht. Und wenn es nichts wurde, habe ich mir ehrlich gesagt, das macht mich nicht glücklich, also warum darauf herum reiten? Warum mich zwingen etwas können zu müssen? Nein, nichts müssen! 

Sei ehrlich zu Dir selbst und investiere in Dich, in Dein eigenes Leben, in das, was Dich glücklich macht! Frage Deine Nächsten nach einem ehrlichen Feedback. Dann freue Dich oder lerne daraus, aber lass Dich nie verunsichern und erst recht nicht aufhalten! Geh Deinen eigenen Weg!

 

Als Kind habe ich nicht viel nachgedacht beim Malen. Genauso sollten wir heute auch unserer Kreativität mehr Imperfektionismus zugestehen! Damit wir unserem eigenen Glücksgefühl wieder Flügel verleihen!  

  

Es gibt nichts Schöneres als sich komplett in dem zu verlieren, das glücklich macht!